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Beste Werbung für ein Sommermärchen WM 2011

Steffi Jones bei den Westerburger Gesprächen im Konrad-Adenauer-Gymnasium

Falls man beim Westerburger Gespräch mit einer überaus erfolgreichen Fußballspielerin auf die üblichen rhetorischen Formeln der Sportberichterstattung gehofft hatte, wurde man auf unterhaltsamste Art und Weise enttäuscht.

Mit Steffi Jones lernten die mehr als 200 Zuhörer in der Aula des Konrad-Adenauer-Gymnasiums eine Persönlichkeit kennen, die viel mehr zu bieten hatte als Erinnerungen an Torschüsse und Meisterschaften. Das zeigte sich schon von Beginn an, indem sie begeistert den musikalischen "Anstoß" durch Tatjana Tropp und Johannes Schröder aufnahm und den beiden ein großes Kompliment für ihren Auftritt machte.

OStR Heinz Fischer, "Erfinder" und Moderator der Westerburger Gespräche, ließ es sich nicht nehmen, in einer kurzen Quizrunde ans Publikum die zahlreichen Meisterschaftserfolge von Frau Jones auf nationaler und internationaler Ebene abzufragen. Der Weltmeistertitel war natürlich das Stichwort für sie in ihrer derzeitigen Rolle als "Cheforganisatorin" für die WM im Damenfußball 2011. Sehr souverän beschrieb sie ihre Aufgaben bezüglich der Standortauswahl, der Sponsorenwerbung, der Öffentlichkeitsarbeit und vieler weiterer Aspekte; sie würde gerne für die Realisierung eines weiteren "Sommermärchens" arbeiten. In diesem Zusammenhang konnte auch die Referentin für Damenfußball, Ina Hobracht, für die Entwicklung des Mädchen- und Frauenfußballs im Westerwald und Rheinland sehr erfreuliche Tendenzen und Zahlen nennen, die das positive Image ihres Sports bestätigen.

Für die vielen jungen Fußballerinnen im Publikum wurde der Abend dann aber bestimmt richtig interessant, als Steffi Jones von den Schwierigkeiten, Hindernissen und Schicksalsschlägen auf ihrem Weg zu größten sportlichen Erfolgen erzählte.

Aus einem "sozialen Brennpunkt" Frankfurts stammend setzte sie sich trotz Anfeindungen wegen ihrer Hautfarbe zu Beginn in Jungenmannschaften durch, stand aber beim Erreichen der entsprechenden "Altersgrenze" fast schon vor dem Aufhören. Ihr Talent war aber schon so weit aufgefallen, dass ihre Karriere dann sehr schnell beim FFC Frankfurt und anderen Bundesligateams und mit einem kurzen Zwischenspiel in der amerikanischen Profiliga weitergehen konnte.

Was sich in dieser Kurzform nach "Erfolgsstory" anhört, bekam aber im Podiumsgespräch mit Heinz Fischer ganz andere Akzente. Die Schwierigkeiten, mit denen Frau Jones im Stadion sozusagen spielerisch zurechtkommen konnte, erschienen fast nebensächlich im Vergleich mit dem was sie an Belastungen in der eigenen Familie erleben musste, mit Brüdern, die auf sehr unterschiedliche Weise vom Leben gezeichnet sind.
Wer darüber mehr wissen möchte, dem sei die Lektüre ihres Buches "Mein Kick des Lebens" empfohlen: Sie sei nicht trotz, sondern eher wegen dieser Schicksalsschläge in ihrem Sport so weit gekommen. Umso beeindruckender wie offen und glaubwürdig sie über dieses Seiten ihres Lebens Auskunft gab und dabei mit großer Herzlichkeit und Dankbarkeit die Rolle ihrer Mutter würdigte.

Über alle biografischen und insbesondere sportlichen Aspekte hinaus erlebten die Zuhörer mit Steffi Jones eine Persönlichkeit, die mit natürlichem Auftreten, Lockerheit und Kompetenz im Vergleich mit einem anderen großen Fußballer und WM-Organisator locker mithalten kann. Wie sehr sie das Publikum für sich einnehmen konnte, zeigte sich auch beim Signieren ihres Buches, wo sie trotz großen Andrangs sich immer wieder Zeit für ein kurzes Gespräch nahm - kein Wunder, wenn einem dann Begriffe wie "Sympathieträgerin" und "Vorbild" in den Sinn kamen!

Text: Walter Eggert
Fotos: Silvio Grahn

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