"Weihnachtskantate für junge Leute"
In der Adventszeit gibt es sicher viele bemerkenswerte Konzertangebote; die Veranstaltung am Freitagabend in der Christkönigkirche bot einen musikalischen Höhepunkt, dem man ohne Bedenken das Attribut „einmalig“ zugestehen durfte.
Natürlich lag das zum einen daran, dass sich der weit über die Grenzen des Westerwaldes hinaus erfolgreiche Konzertchor Wirges unter seinem Dirigenten Burkhard A. Schmitt in Westerburg vorstellte. Einzigartig war dessen Bereitschaft, sich mit den Schülerinnen und Schülern des Oberstufenchors am Konrad-Adenauer-Gymnasium (Leitung: OStR’ Astrid Zahn) zur „Weihnachtskantate für junge Leute“ (Musik: K. Wüsthoff, Worte: G. Behm) zusammenzufinden.
Das Ergebnis war ein bewegendes, stimmungsvolles, aber auch zur Nachdenklichkeit anregendes musikalisches Erlebnis allererster Güte. Die lebhaften Wechsel zwischen dialogischen und kontrastierenden Passagen, in denen die beiden Chorgruppen Motive der Weihnachtsgeschichte und die Erfahrung von Hektik und Kommerz heutiger (Vor-)Weihnachtszeit gegeneinander setzten, ließen die Souveränität und Klangfülle der Wirgeser Sängerinnen und Sänger glänzen, ermutigten ihre jungen Gegenüber zu außergewöhnlichen Leistungen.
Vor allem aber Dirigent Burkhard A. Schmitt machte es seinen Musikerinnen und Musikern leicht, die schwierigen Einsätze auch zu den Solopartien von Figuren der Weihnachtsgeschichte zu finden, ein rundherum stimmiges Gesamtbild zu malen.
Als Solisten glänzten in den Rollen des Chronisten Maximilian Düngen und Dominik Wirth, in den Maria-Partien Rahel Hornecker und Hannah Kohlhaas sowie Laura-Maria Püsch als Engel. Florian Kalb und Jonathan Priebe konnten sich in der Darstellung des Josef auszeichnen, die Drei Weisen erhielten überzeugende musikalische Gestalt durch Heinz Freisberg, Norbert Görg und Alfons Schmidt; Heinz Freisberg beeindruckte darüber hinaus als Herodes.
Trotz der „Stimmgewalt“ von 120 Sängerinnen und Sänger setzte das begleitende Instrumentalensemble unüberhörbare und markante Akzente (Gitarre: Joschka Wirtz, Bass: Sabine Melchiori, Schlagzeug: Max Baldus, Percussion: Frank Rübsaamen, Klavier: Reinhard Strauch, Querflöte: Astrid Zahn); besonders die rhythmisch kontrastierenden Passagen zwischen Weihnachtsgeschichte und heutiger Vorweihnachtsgeschäftigkeit bekamen dadurch eine ungewöhnliche Prägnanz.
Wie sich aber alles zur überwältigenden „Frohen Botschaft“ zum Ende der Kantate zusammenfand, ließ sich nicht in Worte fassen. Ein Minuten dauernder stehender Beifall war mehr als nur Anerkennung für das einmalige Konzertereignis, das junge und „gestandene“ Musikerinnen und Musiker einem begeisterten Publikum geboten hatten. Darin eingeschlossen waren natürlich auch die Solisten und kleineren Ensembles, die für die Einstimmung gesorgt hatten: Johannes Schröder (Orgel) mit einem Bachpräludium und zusammen mit Jonas Sehr (Trompeten) und den Posaunisten Ruben Becher und Malin Carstensen mit zwei Weihnachtslied-Klassikern. Luisa Schwöbel und Mara Kraus präsentierten ihr Duo für zwei Querflöten ebenso wie Elisabeth Schröder den 2. Satz der Flötensonate F-Dur von J.S. Bach (Klavierbegleitung: Burkhard A. Schmidt).
Die erstklassige Akustik des Kirchenraums brachte die Qualitäten des Mittelstufenchors (Leitung: StD’ Sabine v. Keitz) und des A-Cappella-Chor (Leitung: Dace Schätzel, vertreten durch Sabine Melchiori) besonders gut zur Geltung. Umso bedauerlicher, dass dieser Abend mit großer Wahrscheinlichkeit einmalig bleiben wird.
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