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17.10.2023: Studienfahrt nach München – „Ich habe Standort!“

Vom 09.10. bis 13.10.2023 befanden sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 auf Kursfahrt in München. Von der Erkundung der Allianz-Arena über Museumsbesuche bis hin zur Besichtigung geschichtsträchtiger Orte stand ein abwechslungsreiches Programm an.

Der 12er-Stufen-Blog vom 09.10. bis 13.10.2023:

Tag 1: Viva Bavaria! - Erstkontakt

Heute berichten wir vom ersten Tag unserer Studienfahrt nach München. Die Reise begann um 8:00 Uhr morgens, als wir von Westerburg am Busrondell abfuhren. Unsere netten Busfahrer Rainer und Raphael, zwei Originale, sorgten für eine angenehme Fahrt, sodass wir um 15:30 Uhr das a&o Hostel in München erreichten. Nach einer ersten Schrecksekunde, denn der vorher mitgeteilte Belegungsplan schien plötzlich im www verschwunden, konnten doch alle ihre Zimmer beziehen. Diese erwiesen sich zwar als sauber, aber als teilweise gewöhnungsbedürftig, da sie hellhörig und u.U. keine Vorhänge oder kippbaren Fenster hatten. Die ohnehin vorherrschenden Temperaturen erschienen im Gebäude geradezu tropisch.

Um 17:30 Uhr versammelten wir uns zum Abendessen oder einem, das mal eines werden wollte, und machten uns gemeinsam um 18:20 Uhr auf den Weg zum Augustiner Brauhaus am Dom. Hier konnten wir alle zum ersten Mal echte Münchener Atmosphäre schnuppern. Wusstest ihr, dass die Augustiner Brauerei die älteste in München ist und nach einem ehemaligen Kloster benannt wurde?

Im Biergarten des Traditionshauses saßen wir zunächst nach Stammkursen getrennt, um letzte Absprachen zu unserem Aufenthalt zu treffen. Danach durchmischten wir uns und verbrachten entweder vor Ort oder in Gruppen in der Stadt eine gesellige Zeit. Um 22:00 Uhr mussten alle wieder in der Herberge sein. Das war unser ereignisreicher erster Tag in München. Wir freuen uns schon auf die kommenden Tage!

Tag 2: Stadtrundgang und Deutsches Museum

Nach dem Frühstück um 7:30 Uhr liefen wir alle zu den Bussen, die aufgrund des enormen Parkplatzmangels etwas weiter weg geparkt hatten. Anschließend fuhren wir in die Innenstadt. Das Stadtbild ist derzeit von vielen Baustellen geprägt, sodass wir etwas entfernt vom Spielzeugmuseum aussteigen mussten. Einen kurzen Fußmarsch später trafen wir auf unsere Reiseführer, die uns in insgesamt vier Gruppen München und seine Geschichte näherbrachten. Unter Anderem wurden wir mit denkwürdigen Informationen über die Kirche St. Peter, die Frauenkirche oder das Rathaus auch anhand von interessanten Sagen versorgt. Wusstet ihr, dass momentan kein Haus höher sein darf als der Turm der Marienkirche, also etwa 100 m?

Nach dem Stadtrundgang, der natürlich auch zur Feldherrnhalle und Residenz führte, durften wir zwei Stunden lang München auf eigene Faust erkunden, um uns dann um 13:00 Uhr wieder vor dem Deutschen Museum einzufinden. Neben drei thematischen Führungen (`Chemie´, `Gesundheit´, `Energie und Motoren´) für die naturwissenschaftlichen Kurse Chemie, Biologie und Physik gab es auch eine `Allgemeine Führung´ für den Deutsch- und Englischkurs. Die letztgenannte Führung durch verschiedene Abteilungen (Flugzeuge, Raumfahrt, Schrift, Fotografie) offenbarte auch viel Interessantes. Wusstest ihr schon, dass die drei Strahlen im Mercedes-Logo für die drei Arten Motoren (Land, Luft, Wasser) stehen, die Mercedes (anfangs) herstellen wollte?

Nachdem die Führungen beendet waren, hatten wir die Möglichkeit, entweder noch weiter das Museum auf eigene Faust zu entdecken oder zurück in die Stadt zu gehen und dort den restlichen Nachmittag zu verbringen. Zum Abendessen trafen wir uns alle um 19:30 Uhr in der Jugendherberge. Die Zeit bis zur Zimmerkontrolle um 22:30 Uhr konnten wir so nutzen, wie wir wollten.

Ein zweiter, gelungener Tag war zu Ende und wir waren schon etwas müder als am Vortag.

Tag 3: KZ-Gedenkstätte Dachau und Besuch der Münchener Kammerspiele

Am Mittwoch ging es für unsere Stufe um 9:30 Uhr in die KZ-Gedenkstätte nach Dachau. Dort wurden wir in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt und bekamen für zwei Stunden eine Führung durch die Gedenkstätte. Zuerst erfuhren wir, wie der Alltag der Häftlinge aussah und wie sie lebten. Wusstet ihr, dass hier am Ende des Krieges in einer Baracke, die für heutige Verhältnisse auf 200 Personen ausgelegt ist, 4000 Häftlinge untergebracht waren und täglich über 200 Menschen an Seuchen starben?

Anschließend erhielten wir einen Überblick über die Strukturen des Lagers sowie, auf freiwilliger Basis, einen Blick in die Gaskammer und das Krematorium, die jedoch nie für eine Massenvernichtung wie in Auschwitz genutzt worden waren, da es sich um ein reines Gefangenenlager handelte. Wusstest ihr, dass Dachau eine Schlüsselfunktion für die Errichtung aller anderen KL, wie sie die Nationalsozialisten nannten, hatte, weil es als „Muster“-Lager galt, nach dessen Vorbild alle anderen Lager errichtet wurden?

Zum Schluss durften wir uns noch das vom übrigen Lager getrennte Gefängnis für besondere Häftlinge anschauen, in denen diese schon für die kleinsten Vergehen bestraft wurden.

Wir erfuhren mehr über das Vorgehen bei der sog. `Euthanasie´ und wurden über Menschenexperimente aufgeklärt. An Häftlingen wurde beispielsweise die Auswirkung von Über- und Unterdruck im Auftrag der gerade zu Kriegszwecken florierenden Flugindustrie in Druckkammern ausgetestet. Wir erfuhren von Zwangsarbeitern, die wie Ware gehandelt wurden.

Als die Amerikaner, junge Erwachsene, so alt wie wir, das Lager Ende April 1945 befreiten, standen sie vor Leichenbergen. Ein Einziger hat die Flucht aus Dachau geschafft und überlebt.

Nach der Besichtigung waren die Gefühle getrübt, jedoch waren wir dankbar diese Erfahrung haben machen zu dürfen. Die Nationalsozialisten haben versucht, dem Menschen das Menschliche zu nehmen. So etwas darf nie wieder passieren!

Es tat deshalb gut, den nachfolgenden Zeitraum von ca. vier Stunden die Münchener Innenstadt in Kleingruppen zu erkunden. Um 18 Uhr kamen wir alle wieder zusammen, um gemeinsam im Hostel zu Abend zu essen.

Anschließend, um 18:45 Uhr, fuhren wir mit den Bussen zu unserem zweiten großen Programmpunkt des Tages - dem Science Slam im Kammerspieltheater München. Wusstet ihr, dass dieses Theater ein Innenhoftheater ist und das letzte in Deutschland erhaltene im Jugendstil?

Dort duellierten sich vier "Slammer" mit ihren persönlichen Forschungsgebieten, die sie durch Vorträge mit Präsentationen kraft ihrer eigenen Komik zu vermitteln versuchten. Die Themen der Wettstreitenden reichten von Problemen der KIs bis hin zu Heilmitteln für Zahnerkrankungen. Der junge Kieferorthopäde, der sich selbst im doppelten Sinne als `kein Arzt´, da nur Zahnarzt und tagesaktuell lizensierter Heilpraktiker, bezeichnete, fand am meisten Anklang beim Publikum und gewann den Preis des Abends.

Nach 23 Uhr kamen wir mit guter Laune nach einer Fahrt mit der S-Bahn wieder am Hostel an und beendeten den sowohl erschreckenden als auch lustigen und informativen dritten Tag unserer Kursfahrt. Noch müder als am Tag zuvor machten uns die tropische Hitze in den Zimmern und der Lärm der angrenzenden Hackerbrücke kaum mehr etwas aus.

Tag 4: Allianzarena und Spaten-Brauereibesichtigung

Der vierte Tag startete mit dem Highlight für alle Fußballfans: der Besuch der Allianz- Arena mit Führung. Nach einer wahrhaften Odyssee auf der Suche nach dem richtigen Startort mit dem Bus, begann die Tour auf der Südtribüne, auf welcher auch die FC Bayern München Ultras sitzen.

Wusstet ihr, dass die Stadionfassade zu den größten Membranhüllen der Welt zählt und aus einem speziellen, witterungsbeständigem Kunststoff besteht, unter dem sich Luftkissen, die von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden müssen, befinden?

Daraufhin nahmen wir auf den Businessplätzen Platz, wo wir über die Besonderheiten des Rasens und seine Pflege informiert wurden. Auch erlebten wir die unglaubliche Akustik und erfuhren interessante Hintergrundinformationen über die Sitzaufteilung des Stadions auf der Nordtribüne.

Die Tour setzte sich im Pressekonferenzraum fort, woraufhin die Kabine des FC Bayern München für uns offenstand. Bevor wir nun auf den Rasen und auf die Ersatzbänke durften, liefen wir originalgetreu mit Begleitung der Musik der UEFA Champions League durch den Spielertunnel.

Nach der Mittagspause besichtigten wir die Spaten-Franziskaner-Brauerei. Dort starteten wir mit einer kurzen Sicherheitseinweisung und einem 10-minütigen Video, welches uns einen Überblick über die Brauerei und die Marken Franziskaner, Spaten und Löwenbräu gab. Danach machten wir uns in zwei Gruppen auf den Weg zur geführten Besichtigung. Zunächst schauten wir uns die Befüllung der Bierflaschen an. Dabei bekamen wir die einzelnen Stationen von der Reinigung der Flaschen bis hin zum verkaufsfertigen Produkt erklärt. Daraufhin erläuterten die Gruppenleiter, wie das Bier hergestellt wird und was es zu beachten gilt, damit das Bier genießbar ist. Zusätzlich erfuhren wir, was der Hintergrund des Reinheitsgebotes ist. In unterirdischen Räumen durften wir uns weitergehend im Museum über die Geschichte des Bierbrauens informieren und bekamen Redewendungen, wie z.B. "Hopfen und Malz verloren" und "Pech gehabt", erläutert. Wusstet ihr schon, dass sich die letztgenannte Redewendung aus der Tatsache ableitet, dass man früher tatsächlich das sich zur Abdichtung der Fässer gelöste Pech im Krug haben konnte?

Höhepunkt der Führung war die abschließende Bierverkostung mit Brezeln inklusive und einem schönen Ausblick auf die Stadt München.

Nach der Besichtigung ließen wir den Abend gemütlich-zünftig ausklingen und trudelten bis spätestens 22:30 Uhr im Hostel wieder ein. Jetzt waren wir sehr müde, mussten aber noch packen und aufräumen - eigentlich!

Tag 5: Pfiat eich! - Ab geht´s nach Hause

Der letzte Tag der Kursfahrt brach an. Für eine aus unserer Mitte war heute ein ganz besonderer Tag - endlich 18 Jahre! Nach einem eher schnellen Frühstück, hektischen letzten Aufräumaktionen, vergessenen Schlüsselkarten etc. trafen sich alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Stammkursleitungen vor dem Hostel, um im Chor ein Happy-Birthday anzustimmen und übergaben das heimlich gestaltete Geschenk: ein T-Shirt, auf dem jeder unterschrieben hatte. Jetzt stand der Rückfahrt nichts mehr im Wege. Wir beschäftigten uns auf unterschiedlichste Art und Weise, dennoch war es während der ganzen staufreien Fahrt überraschend still - ein Tribut an die letzten Tage. Leben kam erst wieder bei einem Zwischenstopp in uns, bei dem fast eine Geldbörse vergessen worden wäre, aber auch nur fast. Glück gehabt!  Wohlbehalten kamen wir gegen 15 Uhr wieder in Westerburg an. Ein Dank gilt an dieser Stelle Rainer und Raphael, unseren Busfahrern.

Und so verabschieden wir uns von einer wahrlich sommerlichen Reise im Oktober, bei der es nie kälter als 25°C gewesen ist. Wir sind tausende von Schritten gegangen, haben uns besser kennengelernt und sind um viele Erfahrungen reicher geworden.

Eure 12er

PS: Wer meint, die Fragen wären uns ausgegangen, kann sich gerne beim Allerweltswissen testen!

Teste dein Allerweltswissen:

  • Warum heißt München `München´?

  • Warum heißt eine Gasse hinter der Feldherrnhalle „Drückebergergasse“?

  • Warum streichelt man die Goldlöwen vor der Münchner Residenz?

  • Wen zeigt das Münchener Wappen immer in der Mitte?

  • Wie heißt der einzige überlebende Flüchtling aus Dachau?

  • Warum wurde im KZ Dachau ein Bordell eingerichtet?

  • Was meinte ein KZ-Häftling, wenn er sagte: „Heute gehe ich in den Zaun!“?

  • Wie lange dauerte es, bis die Allianzarena errichtet war?

  • Aus welchen Bestandteilen besteht der Spielrasen in der Allianzarena?

  • Warum ist der Rasen des Spielfeldes in der Mitte 17 cm höher als an den Rändern?

  • Wahr oder falsch? „Es gibt nur ein Stadion, welches noch größere Bildschirme als die Allianz-Arena besitzt!“

  • Wie lautet der alte Slogan der Spaten-Brauerei?

  • Wie heißt das erste Produkt, das beim Bierbrauen entsteht?

  • Wann und warum wurde das auch heute noch bestehende Reinheitsgebot erhoben?

  • In welche beiden Kategorien können Biere aufgrund des Verhaltens der Hefe beim Gärungsprozess eingeteilt werden?

  • Warum sind die Bayern anders?

Aktuelle Termine

13.05.-14.05.2024: Klassenfahrt 6b und 6c

14.05.2024: Kafka-Exkursion

MSS 11 und MSS 12

03.06.-07.06.2024: Klassenfahrt Berlin

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