Dabei wurden die Aufgaben der Abgeordneten, des Landtagspräsidenten und der Fraktionen vorgestellt, bevor die Schülerinnen und Schüler selbst in die Rolle von Politikerinnen und Politikern schlüpften.
Das Herzstück des Tages war ein Planspiel, bei dem die Schülerinnen und Schüler die Abläufe des Landtags nachspielten. In ihren jeweiligen Fraktionen starteten sie zunächst mit einer Arbeitsphase, in der intern über die anstehende Debatte diskutiert wurde. Die Fraktionen wurden von Pius (blaue Fraktion), Matilda (lila Fraktion) und Juli (orangene Fraktion) angeführt.
Bevor die Debatte im Plenum startete, musste noch ein Präsident oder eine Präsidentin gewählt werden. Dijon übernahm diese wichtige Rolle und wurde dabei von den Schriftführern Max und Ihor unterstützt.
Das zentrale Diskussionsthema war die Frage, ob das Wahlalter für den Landtag auf 16 Jahre gesenkt werden sollte. Die orangene Fraktion sprach sich gegen eine Absenkung des Wahlalters aus und argumentierte, dass Jugendliche zu wenig Wissen über politische Prozesse hätten und aufgrund ihrer mangelnden Lebenserfahrung nicht in der Lage seien, die Folgen ihrer Wahlentscheidung abzuschätzen. Zudem bestand die Sorge, dass Jugendliche aus Spaß oder Protest wählen könnten, ohne die Konsequenzen zu bedenken.
Im Gegensatz dazu plädierte die blaue Fraktion für eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre. Sie wiesen darauf hin, dass Jugendliche starkes Interesse an politischen Themen zeigten und durch die Verweigerung des Wahlrechts das politische Engagement verloren gehen könnte. Außerdem wurde betont, dass in vielen anderen Bundesländern das Wahlalter bereits erfolgreich gesenkt wurde und Jugendliche einen bedeutenden Teil der Gesellschaft repräsentieren.
Die lila Fraktion nahm eine vermittelnde Position ein. Sie argumentierten, dass Jugendliche zwar das Recht haben sollten, ab 16 Jahren zu wählen, jedoch zunächst besser auf politische Prozesse vorbereitet werden müssten. Dies könne durch verstärkte Bildungsangebote erreicht werden. Zudem betonten sie, dass Jugendliche in vielen anderen Lebensbereichen bereits eigenständige Entscheidungen treffen dürfen, was auch in der Politik gelten sollte.
Nach einer lebhaften Debatte im Plenum fand schließlich eine Abstimmung statt. Mit 44 zu 36 Stimmen wurde der Vorschlag angenommen, das Wahlalter auf 16 Jahre zu senken.
Anschließend wurde noch ein Erinnerungsfoto geschossen, bevor es gegen 14 Uhr wieder zurück nach Westerburg ging. Der Ausflug bot den Schülerinnen und Schülern eine einzigartige Gelegenheit, die Arbeit des Landtags praxisnah zu erleben und selbst Teil eines politischen Entscheidungsprozesses zu sein.
Text und Bilder: Andrea Gwosdz