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25.05.2023: Romantik in Westerburg

Wir Schülerinnen und Schüler des Deutsch-Leistungskurses 2 der Jahrgangsstufe 11 widmen uns am Katzenstein der Epochenuntersuchung. Schon vor der Epoche der Romantik (ca. 1795 – 1840) waren der Wald und die Natur für die Menschen von großer Bedeutung.

Lange Zeit galt der Wald jedoch als unheimlich. Anfang des 19. Jahrhunderts, mit Beginn der Industrialisierung, veränderte sich die Haltung des Menschen gegenüber der Natur drastisch. Der Wald und mit ihm die Natur wurden zum Sehnsuchtsort. Die Romantiker kontrastierten die geheimnisvoll-faszinierende Welt mit der aufkommenden Verstädterung. Man sehnte sich nach dem natürlichen Erholungs- und Freiraum, da die Menschen sich in den Städten eingeengt und entfremdet fühlten. Deshalb begab man sich auf die Suche nach der Freiheit in der Natur.

Häufig entstand deshalb auch in der Dichtung ein Idealbild, indem die Natur überhöht und als quasi göttliches Gegenüber empfunden wurde. Die vom Menschen durch die Industrialisierung künstlich geschaffene Distanz wurde durch die neue Nähe zur Natur zu überwinden versucht: Jeder Einzelne konnte in der Einsamkeit eine Einheit mit der Natur bilden und sich dadurch selbst finden. Durch die romantische Bewegung, in der der Mensch erstmals ganzheitlich als denkendes und fühlendes Wesen begriffen wurde, konnte der Bezug zur Natur neu definiert werden.

In den Fußstapfen der Romantiker kann man auch heute noch direkt vor Ort Natur erleben. Der Westerwaldsteig, einer der beliebtesten Wanderwege im Westerwald, führt auf einer seiner 16 Etappen zu einer Aussichtsplattform oberhalb Westerburgs, dem Katzenstein. Während der Wanderung nimmt man den Wald mit allen Sinnen wahr. Oben angekommen, fernab der Hektik, weitet sich der Blick auf das Panorama, von wo aus man auch unsere Schule, das Konrad-Adenauer-Gymnasium, in Miniatur betrachten kann. Im Vordergrund erhebt sich das riesige Kreuz als stiller Begleiter der Situation.

Hier verbinden sich die Sehnsucht nach der Natur mit der Sehnsucht nach der Heimat. Es handelt sich um das mittlerweile erneuerte Mahnmal, das den Heimatvertriebenen des Zweiten Weltkrieges gewidmet wurde und an die alte Heimat erinnern soll. Die Erfahrungen unserer Exkursion haben uns gezeigt, dass die Tugenden und Denkweisen der Romantiker sich auch auf die heutige Zeit übertragen lassen.

Durch die aktuellen Ereignisse ist das Erinnern an alte, verloren gegangene Zuhause ebenso wie die Frage nach der Achtsamkeit im Umgang miteinander und der uns anvertrauten Natur aktueller denn je. Die Natur ist es wert, beschützt zu werden!

Text und Fotos: DL2/11, Leitung: Sonja Thielecke

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