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27.02.2024: Lesung mit Autor Reiner Engelmann

Am 27.02. stellte der bekannte Autor Reiner Engelmann sein Buch „Ich bin Jude – Euer Antisemitismus ist mein Alltag“ am Konrad-Adenauer-Gymnasium in Westerburg im Rahmen einer Lesung vor. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 13 nahmen an diesem Tag ab der dritten Unterrichtsstunde an der Veranstaltung teil.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Schulleiter Herrn Thomas Wittfeld trug der Autor in der ersten Phase vereinzelte Ausschnitte aus seinem Buch vor. Diese handelten von dem jüdischen Gymnasiasten Simon Weiß aus Frankfurt, der in der Schule aufgrund seiner Religionszugehörigkeit gehänselt, drangsaliert und gemobbt wird. Seine Angst wird immer größer und seine Noten immer schlechter. Erst als Simon schließlich zur Zielscheibe zweier Mitschüler wird und die Gewalt gegen ihn eskaliert, wacht die Schule endlich auf.

Reiner Engelmann ergänzte zwischen den vorgetragenen Auszügen aus seinem Buch Erlebnisse seiner eigenen Familie, die die Wahrnehmung von Antisemitismus aus den Perspektiven seines Groß- und seines Urgroßvaters beschrieben und dadurch eine gelungene Ergänzung zu den Geschehnissen aus dem Buch darstellten.

Direkt nach dem Vortrag schloss sich ein Dialog an, der den Westerburger Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit bot, mit dem Autor ins Gespräch zu kommen. Die Schülerschaft nutze diese Phase für zahlreiche Fragen zum Buch selbst oder zum Antisemitismus generell. Beispielsweise wollten Schüler wissen, warum Herr Engelmann ein Buch zu diesem Thema geschrieben hatte, aber auch was er für konkrete Vorschläge geben würde, wie Schulen mit antisemitischen Vorfällen umgehen sollten. Neben Unterschieden zwischen dem Antisemitismus an städtischen und an ländlichen Schulen wurde auch die Frage diskutiert, wie Antisemitismus ausgerechnet bei jungen Menschen entsteht.

Auf eine der letzten Fragen, ob der Autor den Eindruck habe, dass es in Zukunft mit dem Antisemitismus besser werden würde, antwortete Reiner Engelmann: „Im Moment ist es eher schlechter geworden. Wir müssen aber neben dem Gedenken an die getöteten Juden als Teil unserer Erinnerungskultur auch immer über die Juden reden, die noch leben!“

Der Besuch von Reiner Engelmann stellte für die Schülerinnen und Schüler des Westerburger Gymnasiums insgesamt eine gelungene Abwechslung dar: Mit dem Autor eines bewegenden Coming-of-Age-Romans und gleichzeitig einer beeindruckenden Befreiungsgeschichte ins Gespräch zu kommen, war sicherlich etwas Besonders im Westerburger Schulalltag!

Text: Andreas Speier

Bilder: Christoph Simon

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