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Schillers „Räuber“ – noch etwas „für uns“?

Theater-AG spielt die „Räuber – Schiller für uns“ von Marlene Skala

Schillers „Räuber“ – ein „Männerstück, in dem Männerwille, Männerschwüre, Bruderzwist und Schwerter zählen“ (M. Skala), wurde am 25. Mai 2019 um 19 Uhr von der Theater-AG in der von Marlene Skala modernisierten Fassung mit dem Titel „Räuber – Schiller für uns“ auf die Bühne des Konrad-Adenauer-Gymnasiums gebracht. Unter Leitung und Regie von Frau Bärbel Kempf spielten Floriane Menges (Charlotte Mohr alias Karl Moor), Hannah Kessler (Franziska Mohr alias Franz Moor), Tobias Hastrich (Maximilian Mohr alias Maximilian Moor) und Simon Seifert (Volker Kranz alias Amalia) für 110 Minuten die Hauptrollen.

Mit den beiden rivalisierenden Brüdern – dem rebellischen Karl und dem intriganten Franz -, aber auch mit der von beiden Männern begehrten Amalia, die im Zentrum der Handlung von Friedrich Schillers 1782 uraufgeführten Drama „Die Räuber“ stehen, nimmt die Autorin Marlene Skala kurzerhand einen Geschlechtertausch vor, und aus Karls Räuberbande wird eine in einer Fabrikhalle hausende WG „am Rande der Gesellschaft“, in der sich zusammen mit Charlotte Mohr eine Materialistin (Lidia Rommel), eine Feministin (Jessica Reddig), eine Sozialarbeiterin (Anna Weiße), eine verwahrloste Jugendliche (Mirja Salmon) und eine Computer-Hackerin (Lara Burandt) mit ihren radikalen Vorstellungen in eine ausweglose Situation bringen.

Aber: Ein „Männerstück“ fast nur von Frauen besetzt – geht das? Tatsächlich irritieren zunächst die Unterschiede zum Ausgangstext, wozu neben dem Geschlechtertausch auf den ersten Blick auch das dramatische Ende zählt, wenn sich alle „Räuber“ der Staatsgewalt (Elias Weiße als Kommissar und Philipp Hamm als Polizist) stellen. 

Letztlich ähnelt es jedoch Schiller, dass alle Figuren scheitern. Das gilt nicht nur für Charlotte und ihre WG-Freundinnen, sondern auch für die eifersüchtige Franziska, die Charlottes Ex Volker nicht für sich gewinnen kann und ergeben zurückbleibt. Schillers Themen schimmern auch bei Marlene Skala deutlich durch, hier als Systemkritik an Kapitalismus und Globalisierung und natürlich im Geschwisterzwist zwischen Franziska und Charlotte.

Die Vermittlung zwischen Schiller und „uns“ gelingt maßgeblich durch das kontrastreiche Bühnenbild und den Charakter der Nell Fuchs (Uta Menningen), einer Möchtegern-Schauspielerin. Mit ihr wird der Originaltext geschickt mit der Adaption verwoben: So zitiert sie zum Beispiel auf Charlottes Frage „Was schlägt Schiller vor?“ die Vorlage.

Wir finden, es hat sich sehr gelohnt, samstags mal Schiller zu schauen, und schließen uns Herrn Wittfeld und den Deutschlehrerinnen Frau Zimmer und Frau Humberg an, die besonders die hervorragende schauspielerische Leistung und das von dem Ensemble selbst angefertigte Bühnenbild loben, halten aber die Gesamtleistung (Regie, Souffleuse Mackenzie Kroll, Bühnentaucher-AG mit Herrn Dietze) für äußerst beachtenswert und sind gespannt auf das nächste Bühnenstück der Theater-AG.

Deutsch Grundkurs 6 (Frau Jeuck), Jgst. 11

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